Die Medaille wurde früher an Damen und Herren am gleichen Band verliehen. Erst ab etwa dem Jahr 2000, soll die Verleihung an Damen kurzzeitig an einer Bandschleife geschehen sein, wofür jedoch jegliche Nachweise fehlen.
Hersteller: Fa. Bender, Anfertigung aus dem Jahr 2009
Hersteller: Steinhauer & Lück, letzte Anfertigung, siehe auch unten
Hersteller: Steinhauer & Lück
Eine Variante der Medaille von Steinhauer & Lück:
Wie man deutlich sehen kann ist die Medaille, bei gleicher Größe, viel weiter „in den Rand geprägt“ worden. Zur Verdeutlichung noch diese Detailaufnahme:
Der Rand Mitte links ist deutlich dicker als der rechte.
Medaille mit stark verbreiteter Randprägung, verliehen im Juni 1972.
Diese Medaille weicht von den üblichen Maßen ab: Sie ist jeweils einen halben Millimeter breiter und dünner. Sie misst 37,5 mm im Durchmesser, hat eine Randstärke von 2,5 mm und wiegt ohne Bandring 22,5 g.
Hier die Medaille der letzten Fertigungsserie aus der Produktion von Steinhauer & Lück. Sie ist farblich nicht ausgestaltet, da es sich hierbei um einen Rohling handelt. Sie ist deutlich größer als die älteren Medaillen (39 mm anstatt 37mm) und auch stärker (4,5 mm). Demzufolge wiegt sie auch deutlich schwerer. Die Prägung der Ornamentik und der Schrift würde ich als feiner und nicht so tief wie sonst üblich beschreiben, welche die Medaille eleganter erscheinen lässt. Bei der aktuellen Fertigung wird nicht mehr emailliert, sondern nur noch rote, bzw. schwarze Farbe aufgetragen, die anschließend mit einem Klarlack versiegelt wird. Da dieser Rohling vergoldet ist, aber beim Brennen der Emaille die Vergoldung zerstört werden würde, ist dieser Rohling, auch wegen seiner identischen Prägung, zweifelsfrei in die letzte Fertigungszeit zu datieren.
Wie mir man mitteilte, sind auch etwa 5-12 Medaillen mit der Inschrift: “ Für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland“ hergestellt, aber nicht verliehen worden. Inwieweit sich diese Anzahl bestätigen lässt, war noch nicht zu klären. Welcher Anlass zu dieser Prägung den Ausschlag gab, lässt sich derzeit nur vermuten. Ich habe die Medaille und das Band anhand von anderen Exemplaren in meiner Sammlung verglichen um festzustellen, aus welchem Zeitraum die Medaille stammen könnte. Das Band weist mit seiner Verarbeitungsart (es ist geklebt, nicht vernäht) auf die Zeit ab 1980 hin. Die Medaille wiederum kann ich jedoch in die 50er Jahre datieren. Mir liegt eine Medaille vor, die nachweislich im April 1959 verliehen wurde. Anhand von kleinen Fehlern in der Prägung konnte ich feststellen, dass die Vorderseite der Medaille, und die der 1959 verliehenen, mit ein und demselben Prägewerkzeug gefertigt wurden. Lediglich das Werkzeug zur Prägung der Rückseite ist ein anderes. In Oberflächenstruktur und Finish gleichen sich beide Medaillen. Da mir auch spätere Medaillen und deren Bänder vorliegen, konnte ich mit Sicherheit feststellen, dass das Band etwa ab 1980 „ersetzt“ worden sein muss, und die Medaille auch in ein Etui aus dieser Zeit eingelegt wurde.
Aufgrund dieser Feststellung stelle ich zu dieser Medaille folgende Behauptung auf:
Im Erlass über die Neuordnung des Statuts des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 8. Dezember 1955 wurde erstmals bekannt gemacht, das außerdem (nämlich den anderen Stufen des Verdienstordens) die Verdienstmedaille verliehen wird. Vor dieser Statutenänderung gab es die Verdienstmedaille noch nicht. Die Inschrift der Rückseite der Medaille wird darin so angegeben, wie sie auch heute noch üblich ist. Erste Verleihungen der Verdienstmedaille fanden im Februar 1956 statt. In den ersten sechs Jahren bis Ende 1961 wurden lediglich 1109 Medaillen überwiegend an Ausländer verliehen. Wenn man die bis April 1959 benötigte Anzahl von Verdienstmedaillen hochrechnet, kommt man auf einen ungefähren Bedarf von ca. 600 – 650 Medaillen für diesem Zeitraum. Für diese geringe Anzahl hat sicherlich ein einziger Prägestempel zur Herstellung ausgereicht. Deshalb halte ich sie für ein frühes Muster der neu gestifteten Medaille zur Vorlage bei der Ordenskanzlei im Bundespräsidialamt, welches entweder in Unkenntnis der neuen Statuten angefertigt wurde, oder bei der es ein Missverständnis in der Vorstellung gab, wie die Inschrift der neuen Medaille lauten soll, da schon in den Statuten von 1951 und auf den Verleihungsurkunden in jedem Falle von „besonderen Verdiensten“ die Rede war. Aus der vorgenannten Schilderung meiner Feststellungen ergibt sich für mich die Erkenntnis, dass die Medaille im zweiten Halbjahr des Jahres 1955 geprägt wurde. Als feststand wie die Inschrift letztlich lauten soll, wurde daher nur der Prägestock für die Rückseite erneuert, da die Vorderseite „genehmigt“ wurde. Deshalb weisen die Vorderseiten der frühen Verdienstmedaillen der Firma Steinhauer & Lück die gleichen Prägemerkmale auf wie das oben abgebildete Musterstück.
Medaillen aus der Fertigung der Firma Juncker:
Deutlich lässt sich die Fertigung von Juncker anhand der polierten, erhabenen Flächen, an der Vernähung des Bandes am Bandring, sowie an der anderen Zeichnung der Schwanzfeder erkennen. Auch ist sie etwas dünner und leichter als die Mehrzahl der Medaillen von Steinhauer & Lück.
Diese Juncker – Medaille, verliehen im März 1965 und damit einer der letzten die Juncker angefertigt habe dürfte, hat auf der Vorderseite keinen erhabenen Rand. Entweder durch mangelnde Ausprägung oder durch zu starke Politur.
Die vom Bundespräsidialamt empfohlene Trageweise:
Die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland stellt eine besonders hohe staatliche Ehrung dar. Es entspricht dem Sinn und der Bedeutung dieser Auszeichnung, dass sie öffentlich getragen wird. Der Orden kann im Original bei allen besonders feierlichen Anlässen angelegt werden. Eine bestimmte Kleidung ist dafür nicht vorgeschrieben, sie soll jedoch dem Anlass und der Würde des Ordens entsprechen.
Die Ordensminiatur sollte – anstelle des Originals – bei allen anderen Gelegenheiten getragen werden. In Betracht kommen insbesondere Veranstaltungen des Staates, der Kommunen, der Kirchen, der Sozialpartner, von Verbänden und Vereinen, kulturelle Ereignisse und Feste im Familienkreis. Die Ordensminiatur kann in diesen Fällen auch zur Alltagskleidung getragen werden.
Trageweise im Original
Herren tragen es an der linken oberen Brustseite. Die Auszeichnung ist in der Weise zu befestigen, dass die Nadel durch die äußere Kante des Revers verdeckt wird.
Damen tragen die Verdienstmedaille auf der linken Seite etwa eine Handbreit unterhalb der linken Schulter.
Trageweise der Ordensminiatur
Sie wird auf der oberen Hälfte des linken Revers oder im Knopfloch getragen. Damen befestigen sie eine Handbreit unterhalb der linken Schulter.
Für Uniformträger gelten besondere Bestimmungen, insbesondere die Anzugsordnung der Bundeswehr (ZDv 37/10).
An Mänteln oder Umhängen werden Orden oder deren Miniaturen nicht getragen.