Die besondere Ausführung ist seit bestehen des Ordens erst drei mal verliehen worden. Am 31. Januar 1954 an Dr. Konrad Adenauer, am 26. Oktober 1998 an Dr. Helmut Kohl (Rede des Bundespräsidenten anlässlich dieser Verleihung.) und am 17. April 2023 an Dr. Angela Merkel. (Rede des Bundespräsidenten anlässlich dieser Verleihung.) Sie ist damit die seltenste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahre 1954 sollen etwa zwei Exemplare von der Fa. Schuler & Kun produziert worden sein. Die Produktion im Jahre 1998 erfolgte durch die Fa. Steinhauer & Lück. Wie mir die Firma Steinhauer & Lück schriftlich bekannt gab, wurden 23 Exemplare hergestellt. Die Produktion ist eingestellt, könnte aber jederzeit nochmals aufgenommen werden. Dies scheint auch bereits zwei Mal geschehen zu sein. Einmal im Jahre 2000 und ein weiteres Mal im Jahre 2010.
Auch im Jahre 2023 hat die Fa. Steinhauer & Lück die Produktion übernommen. Jedoch scheinen zwei Versionen bzgl. der Damenausführung hergestellt worden zu sein. Frau Dr. Merkel hat nachweislich ein Großkreuz b. A. in der Größe für (ehemals) Herrn, jedoch an einer Damenschärpe erhalten.
Es liegen mir aber Informationen vor, welche besagen, dass die Fa. Steinhauer & Lück diese Stufe auch in einer (früheren) Damenversion (Kreuz in Größe und Art eines Großen Verdienstkreuzes für Herren) angefertigt und geliefert hat. Siehe dazu auch folgende Webseite: Link
Wieviele Anfertigungen für Sammler insgesamt angefertigt wurden ließ sich nicht ermitteln. Aufgrund der hohen Verkaufspreise (etwa 3700,- € ab Fabrik) ist jedoch nicht von einer sehr großen Anzahl auszugehen.
Das Etui dieser Stufe ist identisch mit dem des Großkreuzes. Das Exemplar des Dr. Konrad Adenauer stammt aus der Fertigung von Schuler & Kun. Aufgrund der geringen Verleihungs- und Fertigungszahlen dürfte es sich bei dieser Stufe um eine der seltensten Auszeichnungen in der deutschen Geschichte handeln. Das Großkreuz in besonderer Ausführung wird an einem 100 mm breiten Schulterband getragen. Das Band ist mit dem Bundesadler durchwirkt und rückseitig rot unterfüttert. Details zu den Bändern auf der Bänderseite.
Hersteller Steinhauer & Lück, 1998, 80 x 70 mm,
Medaillon 15 mm, Lorbeerkranz 23 mm (angeprägt)
Hersteller Steinhauer & Lück, 1998, Punze „925“, 79,5 x 69 mm, Medaillon 14,5 mm, Lorbeerkranz 21,5 mm (separat eingesetzt) VS / RS
Die vom Bundespräsidialamt empfohlene Trageweise:
Die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland stellt eine besonders hohe staatliche Ehrung dar. Es entspricht dem Sinn und der Bedeutung dieser Auszeichnung, dass sie öffentlich getragen wird. Der Orden kann im Original bei allen besonders feierlichen Anlässen angelegt werden. Eine bestimmte Kleidung ist dafür nicht vorgeschrieben, sie soll jedoch dem Anlass und der Würde des Ordens entsprechen.
Die Ordensminiatur sollte – anstelle des Originals – bei allen anderen Gelegenheiten getragen werden. In Betracht kommen insbesondere Veranstaltungen des Staates, der Kommunen, der Kirchen, der Sozialpartner, von Verbänden und Vereinen, kulturelle Ereignisse und Feste im Familienkreis. Die Ordensminiatur kann in diesen Fällen auch zur Alltagskleidung getragen werden.
Trageweise im Original
Herren tragen das Schulterband von der rechten Schulter zur linken Hüfte. Der Stern wird an der linken unteren Brustseite befestigt. Das Schulterband wird zum Frack getragen. Bei anderer Kleidung wird der Stern ohne Schulterband getragen. Herren tragen das Schulterband bei Anwesenheit des Bundespräsidenten über, sonst unter der Weste.
Damen tragen das Schulterband von der rechten Schulter zur linken Hüfte. Der Stern wird auf der linken Seite etwa eine Handbreit oberhalb der Taille befestigt.
Trageweise der Ordensminiatur
Sie wird auf der oberen Hälfte des linken Revers oder im Knopfloch getragen. Damen befestigen sie eine Handbreit unterhalb der linken Schulter, sofern sie kein Sacco o. ä. tragen.
Für Uniformträger gelten besondere Bestimmungen, insbesondere die Anzugsordnung der Bundeswehr (ZDv 37/10).
An Mänteln oder Umhängen werden Orden oder deren Miniaturen nicht getragen.