* 17. Februar 1904 in Kassel
† 2. Juni 1981 in Kassel
1910 – 1913 Städtische Vorschule I der Stadt Kassel
1913 – 1922 Realgymnasium, Kassel
1922 – 1924 Kaufmännische Lehre in der Dortmunder Eisenhandlung GmbH, Kassel
1924 – 1925 Tätigkeit in der Stuhl- und Möbelgroßhandlung seines Vaters Johannes Isele
1925 – 1929 Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Frankfurt am Main und Göttingen
1929 Kleine juristische Staatsprüfung vor der Prüfungskommission des Oberlandesgerichts Kassel
1929 – 1933 Ausbildung zum Referendar
8. November 1933 Große juristische Staatsprüfung vor der Reichsprüfungskommission in Berlin
20. Dezember 1933 Zulassung als Rechtsanwalt beim Amts- und Landgericht in Kassel
1943 – 1945 Dienstverpflichteter als stellvertretender Rechtsabteilungsleiter bei der Landesbauernschaft in Kassel
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde Herrn Walter Isele das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern, sowie die 2. Stufe des Luftschutzehrenzeichen verliehen.
1945 – 1946 Einberufung und Vereidigung als Richter beim Landgericht in Kassel durch die amerikanische Militärregierung
1947 Erneute Zulassung als Rechtsanwalt und Notar
1949 Zulassung als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht in Frankfurt am Main / Mitglied im Vorstand und Wahl zum Vizepräsidenten der Rechtsanwaltskammer Kassel
1950 Berufung in den Strafrechtsausschuss der Bundesrechtsanwaltkammer
1952 Vorsitzender des Strafrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltkammer
1959 Ernennung zum Vorsitzenden des Ehrengerichts für den Bezirk der Rechtsanwaltskammer Kassel
1965 Promovation zum Dr. jur. Seine Dissertation „Die Problematik des § 357 StPO“ wurde veröffentlicht.
Am 12. August 1969 wurde ihm vom Bundespräsidenten Heinrich Lübke, mit Urkunde vom 19. Mai 1969, das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in Anbetracht seiner Verdienste um die Anwaltschaft verliehen.
1969 -1973 Mitglied des Ehrengerichtshofes für Rechtsanwälte beim Oberlandesgericht in Frankfurt am Main.
1972 25jähriges Dienstjubiläum
1973 – 1977 Mitglied des Ehrengerichtshofes für Rechtsanwälte beim Oberlandesgericht in Frankfurt am Main.
Am 17. Februar 1974, an seinem 70. Geburtstag, wurde ihm vom Bundespräsidenten Dr. Dr. Gustav Heinemann, mit Urkunde vom 4. Februar 1974, das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, für seine besonderen Verdienste um das anwaltschaftliche Standesrecht, die Schaffung einer Bundesrechtsanwaltsordnung und für seine Arbeit im Strafrechtsausschuss, verliehen. Die Auszeichnung wurde ihm vom Bundesjustizminister Gerhard Jahn im Schlosshotel in Kassel überreicht. Da er schon im Besitz des Großen Verdienstkreuzes war, bekam er zu der Urkunde nur noch den Stern im separaten Etui ausgehändigt.
Zeitungsbericht vom 18.Februar 1974:
Hohe Auszeichnung für zwei verdiente Juristen
Stern zum Großen Verdienstkreuz für Dr. Walter Isele
K a s s e l „Der Auffassung der Anwaltschaft in Fragen der rechtspolitischen Zielsetzung und bei der Gesetzgebungsarbeit im einzelnen messe ich große Bedeutung bei“, sagte Bundesjustizminister Gerhard Jahn am Sonntag im Schlosshotel in Kassel. Nach Abschluss einer zweitägigen Sitzung des Strafrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer sprach der Bundesjustizminister in einer Feierstunde, in der er dem Kasseler Rechtsanwalt und Notar Dr. Walter Isele den Stern zum Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Rechtsanwalt Dr. von Winterfeld (Hannover) das Große Bundesverdienstkreuz im Namen von Bundespräsident Heinemann überreichte.
Dr. Isele und Dr. von Winterfeld sind seit 25 Jahren Mitglieder des Strafrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer. Seit dem Ableben von Prof. Dahs ist Dr. Isele Vorsitzender dieses Ausschusses.
Jahn würdigte die Mitarbeit von Dr. von Winterfelds u. a. an der Neugestaltung des Staatsschutzrechts und in der Kommission zur Reform der Arbeit des Bundeskriminalamtsgesetzes. „Das aktive Mitwirken in vielen Bereichen der Rechtspflege kennzeichnet Ihren Lebensweg“, sagte Jahn, als er das berufliche Wirken von Dr. Isele umriss, der am Sonntag seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Isele habe sich besondere Verdienste um das anwaltschaftliche Standesrecht, die Schaffung einer Bundesrechtsanwaltsordnung erworben und durch die Arbeit im Strafrechtsausschuss die Strafrechtspflege beeinflusst. – Dr. jur. Walter Isele konnte im Dezember 1973 auf eine 40jährige Anwaltstätigkeit zurückblicken.
Der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer, Dr. Vigano, stellte in seiner Ansprache fest, dass die Auszeichnung der beiden Juristen Dr. Isele und Dr. von Winterfeld ein Beweis dafür sei, welche Wertschätzung die Arbeit des Strafrechtsausschusses genieße.
Der Strafrechtsausschuss der Bundesrechtsanwaltskammer hat auf seiner Kasseler Tagung aktuelle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung, insbesondere Einzelpunkte aus dem 2. Gesetz zur Reform des Strafverfahrensrechts, beraten.
Dr. Isele war Verfasser eines Kommentars zur Bundesrechtsanwaltsverordnung, der vom Juristischen Fachbuchverlag Essen 1976 veröffentlicht und in Fachkreisen oft zitiert wurde. Dr. Isele lebte und wohnte bis zu seinem Tode am 2. Februar 1981 in Kassel.