Eine Unterscheidung der Hersteller ist anhand der
Bandringe möglich. Die Ringe von Juncker und Steinhauer & Lück sind oben breiter
als unten. Deshalb lassen sie sich meist nicht durch die Ringöse schieben. Der Ring
von Juncker ist tiefer geriffelt als der von Steinhauer & Lück. Der Ring von
Schuler & Kun besitzt eine durchgehend gleiche Breite. Dieser Ring lässt sich
durch die Ringöse schieben. Die Damenausführung unterscheidet sich von der
Herrenausführung nur durch den fehlenden Bandring.
Hersteller Schuler & Kun 50´er Jahre aus
dem Besitz Ferdinand Friedensburg´s
VS / RS
Bisher letztes bekanntes verliehenes Stück der
Fa. Juncker, verliehen 31. Mai 1965. Firmenauflösung Dezember 1965. Bandring in
der Mitte geschnitten und nicht verlötet. Der Bandring ist ungewöhnlich dick und
lässt sich durch die Öse schieben. Emaille leicht wellig.
Hersteller Steinhauer & Lück, frühe 50er Jahre
Hersteller Steinhauer & Lück, späte 50er Jahre, am
ungewöhnlich dicken Bandring
Hersteller Steinhauer & Lück, verliehen
November
1961, 71 x 60 mm
Hersteller Steinhauer & Lück, verliehen Juli
1962
Hersteller Steinhauer &
Lück, verliehen 1969, aus
dem Besitz Dr. jur. Walter Isele VS / RS
Hersteller Steinhauer & Lück 70er Jahre
Hersteller Steinhauer & Lück 70er Jahre,
Ausführung für Damen
Hersteller Steinhauer & Lück, Ende 90´er Jahre VS / RS
Hersteller Steinhauer & Lück 2002/2003,
Ausführung für Damen
Hersteller Fa. Bender, Anfertigungsjahr 2009
Die Agraffen der Anfertigungen der Fa. Bender zeigen in Ihrer Ausprägung eine eindeutige Vor- und Rückseite.
Sonderexemplar
Dieses Große Verdienstkreuz trägt auf der Öse zur Aufnahme des Bandrings die
Marke 950. Man ist verleitet zu glauben es handele sich dabei um einen
Silbergehaltsstempel. Verwunderlich ist dabei nur, dass 950er Silber absolut
ungewöhnlich ist, da es in der Schmuckherstellung nicht verwendet wird. Ich habe
das Stück daraufhin untersuchen lassen. Es ist ein bronze-vergoldetes Kreuz, wie
alle anderen. Der beauftragte Goldschmied war auch der Meinung, das die 950 mit
eingegossen wurde. Der sehr primitiv aussehende Bandring scheint aus Messing zu
sein. Das Rätsel um die 950 bleibt also weiterhin ungeklärt. Wenn man vom
Medaillon ausgeht, scheint es sich um eine Fertigung der Firma Steinhauer & Lück
ab Anfang der 80er Jahre zu handeln. Dem Emaille kann man entnehmen, dass
es stärker erhitzt worden ist als üblich, da sich ein deutlicher schwarzer Rand
und kleine schwarze Bläschen gebildet haben, die auf anderen Stücken nicht zu
sehen sind. Ich denke, das es sich hier um eine Probeanfertigung handelt. Dafür
spricht auch, da sich bei diesem Stück weder Band noch Etui befindet. Der
Bandring scheint nachträglich privat angebracht worden zu sein. Alles was
ich bisher an Bandringen gesehen habe, sieht qualitativ wesentlich besser aus
als dieser. Also hat man vielleicht einmal Versuche gestartet, die
Zusammensetzung des Emaille zu ändern um Kosten zu senken oder die Produktion zu
vereinfachen, indem man eine Art "Niedrigenergieemaille" entwickeln wollte. Es
gelang vielleicht den Schmelzpunkt zu senken. Offenbar lag aber der Schmelzpunkt
zu nahe am Siedepunkt. Emaille schmilzt bei ca. 800 Grad, Bronze bei etwas über
1000 Grad, je nach dem wie viel Zinn dem Kupfer beigemischt wird. Es ist
vielleicht also nur eine Testnummer für die Sorte oder Zusammensetzung des
Emaille. Also denke ich, man hat versucht durch Änderung des Emaille - Verfahrens
Kosten zu sparen. Das Emaille schlug aber Blasen. Versuch gescheitert!!!
Heutige Stücke werden unter Verwendung von Kaltemaille hergestellt. Das ist ein
Farbauftrag, der unter einem Kunststoffüberzug wie Emaille aussieht. Vermutlich
hat man vor Umstellung auf dieses Verfahren Versuche mit anderen Emaillearten
angestrengt. Von einem solchem Versuch kann dieses Stück stammen.
Mit Schreiben vom 03.01.2002 teilt mir Herr Schoppmann von der Firma
Steinhauer & Lück, dem ich dieses Stück zur Prüfung überlassen hatte, mit dass
auch ihm die 950 Rätsel aufgibt. Auch er ist meiner Meinung, dass es sich um
eine Markierung von Probestücken handelt, wobei er aber der Ansicht ist, dass es
sich um ein geprägtes Kreuz handelt. Den tatsächlichen Hintergrund der
Stempelung konnte auch er nicht klären, obwohl er einräumt, dass "bei den
Adlerauflagen eine Zuordnung auf unsere Fertigung gegeben ist."
Der genaue Hintergrund bleibt daher
erst einmal ungeklärt. Wer mehr weiß, lässt es mich bitte wissen.
Die vom Bundespräsidialamt empfohlene
Trageweise:
Die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland stellt eine besonders hohe staatliche Ehrung dar. Es entspricht dem
Sinn und der Bedeutung dieser Auszeichnung, dass sie öffentlich getragen wird.
Der Orden kann im Original bei allen besonders feierlichen Anlässen angelegt
werden. Eine bestimmte Kleidung ist dafür nicht vorgeschrieben, sie soll jedoch
dem Anlass und der Würde des Ordens entsprechen.
Die Ordensminiatur sollte - anstelle des Originals - bei
allen anderen Gelegenheiten getragen werden. In Betracht kommen insbesondere
Veranstaltungen des Staates, der Kommunen, der Kirchen, der Sozialpartner, von
Verbänden und Vereinen, kulturelle Ereignisse und Feste im Familienkreis. Die
Ordensminiatur kann in diesen Fällen auch zur Alltagskleidung getragen werden.
Trageweise im Original
Herren tragen das Ordensband am Hals unter dem Kragen des
Oberhemdes. Die Halterung des Kreuzes muss auf dem flach gebundenen
Krawattenknoten oder unter dem Querbinder auf dem Oberhemd aufliegen. Es
empfiehlt sich eine einfarbige Krawatte oder ein einfarbiger Querbinder. Beim
Frackhemd liegt das Band auf dem Kragen.
Damen tragen das Große Verdienstkreuz etwa eine Handbreit
unterhalb der linken Schulter.
Trageweise der Ordensminiatur
Sie wird auf der oberen Hälfte des linken Revers oder im
Knopfloch getragen. Damen befestigen sie eine Handbreit unterhalb der linken
Schulter.
Für Uniformträger gelten besondere Bestimmungen,
insbesondere die Anzugsordnung der Bundeswehr (ZDv 37/10).
An Mänteln oder Umhängen werden Orden oder deren
Miniaturen nicht getragen. |