Am 7. April 1832, gegen 9 Uhr, starb der Einwohner Christian Brückner, im Alter von 49 Jahren, in der Ortschaft
Altfließ (siehe Anschluß 1 und Anlage
24).
Altfließ, heute Stara Rzeka (Polen), liegt im südlichen Teil der Pommerellen mit
Grenzmark, am Weichselknick, südlich Danzig, in der Provinz Westpreußen,
Regierungsbezirk Marienwerder, im Kreis Schwetz, 18°18' ö.L. und 53°39' n.B. (siehe Anlage 5: Teilkarte 1) und hatte im Jahre 1885 273 Einwohner. Es war
ursprünglich Kolonie mit angrenzendem Forsthaus. Christian
Brückner, auf den unser Familienname zurückzuführen ist, war mit der am 5. April
1838, gegen 21 Uhr, im Alter von 50 Jahren in Altfließ verstorbenen Dorothea Borkenhagen (siehe Anlage 25)
verehelicht. Als Hinterbliebene Söhne wurden im Bestattungsbuch der Eigentümer Johann
Brückner, geb. 1811, Gründer der Seitenlinien auf Anschluß
10 und 10a, und Christian Brückner, geb. um
1815 in Altfließ, vermerkt, die aber in keinem Taufregister aus der Zeit aufgeführt
werden, ebensowenig wie Gustav Brückner, geb. 1815 (siehe Anschluß 10), Dorothea
Borkenhagen, geb. 1788, und Christian Brückner, geb.
1783, deren Trauung auch nicht im zuständigen Traurigster verzeichnet ist. Da die o.a.
Kirchenbücher der Diözese Schwetz seit 1775 lückenlos erhalten sind, kann man davon
ausgehen, da die genannten Personen, wie auch der wahrscheinliche Bruder des Christian Brückner, Johann George Brückner, geb. am 26. Juni
1796, gestorben am 22. Dezember 1828, gegen 17 Uhr in Altfließ, und Anna Brückner, geb. um 1810 und mit größter
Wahrscheinlichkeit Tochter der Eheleute Christian Brückner
und Dorothea Borkenhagen, erst Mitte 1828 nach Altfließ
bzw. in den Bereich Kreis Schwetz gezogen sind. Obwohl aufgrund der Namenfolge eine
genealogische Verbindung zu dem, als Würdigung seiner geleisteten Kriegsdienste durch
Friedrich II., König von Preußen, durch Diplom am 17.11.1777 geadelten, königlich
preußischen Major im Garnisionsregiment NO. 6 von Saß (Kosel/Namslau bei Breslau),
Johann Michael Brückner aus Siebenbürgen, + 1.6.1782, möglich erscheint, läßt sich
diese Verbindung urkundlich zur Zeit nicht nachweisen.
Der Beweis für eine enge familiäre Beziehung des Johann George Brückner zu Christian
Brückner ist aus den Taufregistern ihrer Kinder und Kindeskinder auf Anschluß 10, 10a
und 11 zu entnehmen, da sie sich oder ihre Ehefrauen gegenseitig als Taufpaten zur
Verfügung stellten. Das Anna Brückner die Tochter von Christian Brückner und Dorothea
Borkenhagen ist, läßt sich urkundlich nicht belegen. Nachweislich kommt als Vater
aber nur Christian Brückner in Frage, da dar Johann George
Brückner für eine Vaterschaft der Anna Brückner zu jung
erscheint und andere entsprechende männliche Brückner' nicht urkundlich erwähnt werden.
Bekräftigend kommt die Tatsache hinzu, daß als Taufpate ihrer unehelichen Tochter
Caroline, geb. am 27.12.1833 in Altfließ, verstorben am 26.2.1836 ebenda (siehe Anschluß 9),Vater: Knecht Szounkowski, der Christian
Brückner, geb. um 1815, angeführt wird und es sich bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes
um ein "Patenonkel" handelt.
Johann George Brückner hatte mit seiner Ehefrau Luise geb. Rohde, geb. um 1800,
mindestens einen Sohn, Christian, geb. am 19.6.1815, verstorben am 19.1.1854 in Altfließ,
der zusammen mit Henriette Luise Krause, geb. am 5.10.1824 in Altfließ, mit ihm
verehelicht am 31.1.1843 in Osche, eine Seitenlinie (siehe Anschluß 11, 18, 19 uns 20) bildete.
Die direkte Linie wird mit dem gemeinsamen, unehelichen Kind der Anna
Brückner und dem Holzschnitzer Carl Wantoch, geb. um
1790, dem Arbeitsmann Friedrich Wilhelm Brückner, geb. am
30.1.1837 gegen 20.00 Uhr in Altfließ, verstorben am 18.10.1886 in Pasewalk bei
Ueckermünde in Pommern, siehe Anschluß 1,
fortgesetzt. Sein Vater, Carl Wantoch, war bei der Geburt
des Friedrich Wilhelm Brückner offensichtlich bereits
anderweitig verehelicht (siehe Anschluß 12) und
bildete, wie auch sein Bruder Friedrich Wantoch, geb. 1805, weitere Seitenlinien mit dem
Namen Wantoch, dessen Ursprung nicht eindeutig geklärt ist. Hinweise lassen darauf
schließen, daß er aus dem kaschubischen Raum stammt (Kaschuben = Westslawischer
Volksstamm in Ostpommern und Westpreußen). Erste urkundliche Erwähnung im Pommerschen
Urkundenbuch, Band II, Nr. 1069, am 8.7.1277: Dubislaus de Wotuch. Die Wantoch's sind ein
Zweig eines alten pommerellischen Adelsgeschlechts der Lande Bütow und Lauenburg in
Pommern, das nach ihrem ehemaligen Besitz in Reckow (Rekow), Kreis Bütow, den Besitznamen
"Rekowski" hinzunahm und bis in das 14. Jahrhundert zurück, nachzuweisen ist.
Ein genealogischer Zusammenhang zwischen dem o.a. Carl Wantoch
und der direkten evangelischen Linie des Johann Wantoch, um 1500 Edelmann und
Anteilbesitzer in Reckow, Andreas Wantoch, 1528 - 1573 in Reckow, Georg Wantoch, 1621,
Lorenz Wantoch, Adam Wantoch, gefallen bei Hohenfriedberg am 4.6.1745, kgl. preu. Offizier
und seinen Kindern:
1) Michael, * 1744, + 12.4.1818 in Neu-Liebenau, kgl. preu. Domänenpächter von Kulmage, Czerwinsk und Münsterwalde, Kreis Marienwerder / Westpreußen, verehelicht mit Johanna Viktoria von Packi, * 1756,
+ 21.11.1820 in Mewe/Westpr., acht näher bekannte Kinder,
2) Erdmann, * 1745, verschollen, angeblich nach Südrußland ausgewandert, und
3) Christian, * 1738, + 6.5.1789 in Hammerstein, Kreis Schlochau/Westpr., laut den Registern des königlichen Kadettenhauses zu Kulm/Westpr. Landedelmann genannt,
1. Ehe mit einer geborenen Fabian,
2. Ehe seit dem 12.12.1787 mit der 25 Jahre alten Witwe Dorothea Eleonore Nassius, geborene Anderson,
Kinder aus erster Ehe:
a) Karoline, * 11.8.1760, + 23.4.1833 zu Lauenburg,
b) Anna Elisabeth, * 1765, + 8.3.1787,
c) Johann Christian Leopold, * 16.9.1776, seit 1788 aufhältlich im Kadettenhaus zu Kulm, seit 1791 in Berlin, angeblich am 23.10.1841 als Pensionär in Koblenz verstorben, und
d) sechs weitere Töchter, eine davon mit R. Arendt aus Schwetz/Westpr. verehelicht,
ist trotz der zeitlichen und räumlichen Nähe zum Kreise
Schwetz bisher urkundlich nicht nachzuweisen, da die Eltern des Carl
Wantoch und seines Bruders aus keiner Urkunde hervorgehen. Besonders die Kinder aus
erster Ehe zu 3) würden für eine Elternschaft des in Frage kommen. Der offenkundige
Wohlstand der Familie Wantoch in Westpreußen wurde während der französischen Okkupation
von 1806 - 1812 gänzlich zerrüttet, zumal, als die Franzosen ihren Feldzug gegen
Rußland vorbereiteten, die Gegend bis nach Kulm aufs Schwerste heimgesucht und vollkommen
ausgeplündert wurde. Dieser Umstand ist vielleicht ein weiterer Hinweis darauf, warum
über die Eltern, des unter Umständen auch unehelichen Carl
Wantoch, nichts herauszufinden war, und der o.a. Friedrich
Wilhelm Brückner in eher ärmlichen Verhältnissen lebte.
Der Ursprung des Namens Brückner dagegen ist leichter zu ergründen. 1414 wurde er in
Mähren urkundlich erwähnt (Vgl. E. Schwarz: "eim prukner, das man die prukk pessern
mug"). Der "Brückner" wird um 1300/1400 in Sachsen, Schlesien und Böhmen
als Brückenausbesserer und Straßenpflasterer bezeugt. Brücken nannte man früher auch
Stein- oder Bohlenstraßen. Es konnte aber auch der Brückenvorsteher sein, der den
Brückenzoll vereinnahmte. Friedrich Wilhelm Brückner heiratete am 13.1.1867 in Neuenburg
die Tochter des Einwohners Johann Jann, geb. am 7.7.1802 in
Sandberg, und seiner Ehefrau, Justine geb. Roeder, geb. am
26.12.1801 in Weide (siehe Anschluß 6), Maria Jann, geb. am 31.12.1841 in Sandberg, verstorben am
6.2.1924 in Nieder-Gruppe (siehe Anlagen 20/21
und 41 bis 46).
Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder; August Leopold, geb. am
14.1.1873 in Warlubien, Albert Friedrich, geb. am 10.3.1878 in Sandberg, Auguste, geb. am
14.1.1881 in Sandberg, Heinrich Brückner, geb. am 19.5.1882
in Klein Kommorsk, verstorben am 16.1.1955 in Berlin, Louise Pauline, geb. am 5.2.1887 in
Pasewalk (siehe Anschluß 1 und Anlagen
13 bis 18) und ein weiteres nicht zu ermittelndes Kind. Aus
der am 29.11.1874 in Gruppe geschlossenen Ehe des Jacob Julius
Janke, geb. am 31.1.1846 in Dubelno, Vater: Martin Janke,
geb. am 10.10.1809 in Groß Zappeln, Mutter: Caroline Klotz,
geb. 2.7.1820 in Gellen, siehe Anschluß 7 und Anlagen 47 bis 51), und der am 8.6.1857 in
Neumühl geborenen Hulda Amalie Mielke, Vater: Gustav Ferdinand Mielke, geb. am 13.3.1832 in Flötenau,
Mutter: Auguste geb. Schulz, geb. 1832 (siehe Anschluß 8 und Anlagen 64/65), stammt die gemeinsame Tochter, Helene
Amalie Janke, geb. am 20.5.1882 in Hochbuschin. Aus der ersten Ehe des Heinrich Brückner mit Helene Amalie
Janke stammen die drei Kinder Erna, geb. am 14.7.1908, Rudolf
Heinrich Friedrich, geb. am am 29.8.1912 und Alfred Brückner, geb. am 1.9.1917, alle
in Köln-Deutz bzw. Lindenthal.
Rudolf Heinrich Friedrich Brückner setzt, durch seine am 20.4.1936 in Berlin geschlossene erste Ehe mit Charlotte Klara Johanna Ebel, geb. am 17.8.1917 in Berlin, verstorben am 22.3.1995 in Berlin (siehe Anschluß 5, Anlage 27 und 138), eine Linie fort, die bis in den heutigen Tag, durch die aus dieser Ehe stammenden Söhne, Peter Klaus Rudolf, geb. am 28.8.1936, und Jürgen Brückner, geb. am 17.9.1941 beide in Berlin, hineinreicht (siehe Probandenblatt und dort verzeichnete Anschlüsse, sowie sonstige Anlagen, auch unter Berücksichtigung der angeheirateten Linien Steffen, Ewald und Haberland).
Schon bald nach Stiftung des Wappens
und seiner Veröffentlichung, veranlasste ich die Herstellung einer Wappennadel
mit unserem Familienwappen. Sie dient als Abzeichen der Zusammengehörigkeit der einzelnen
Familienmitglieder und als eine Art Ehrenzeichen für Nichtmitglieder unserer Familie, die
gemäß den Statuten mit Urkunde verliehen
werden kann.
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Berlin, im Januar 2001